Die Stiftung investiert im Schwäbisch Gmünder Stadtteil Bargau 7,4 Millionen Euro
Richtfest für die neue PRODI-Werkstatt
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Spatenstich konnte die Stiftung Hais Lindenhof das Richtfest der neuen PRODI-Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung im „Strutfeld“ im Schwäbisch Gmünder Stadtteil Bargau feiern. Nachdem die seit 1988 bestehende Werkstatt in Waldstetten zu klein geworden ist und auch nicht mehr an die aktuellen Anforderungen angepasst werden konnte, investiert die Stiftung jetzt rund 7,4 Millionen Euro in einen Neubau.
„Jeder Mensch soll eine passende Arbeit finden“, das sei das Leitziel des Verbundes Arbeit für Menschen mit Behinderung, so Bereichsleiter Matthias Quick in seiner Begrüßung. Ein breites und individuelles Angebot an Arbeitsmöglichkeiten sei deshalb wichtig: „Hier entsteht ein neues Zuhause für den Arbeitsalltag von Menschen mit Behinderung“. Wenn ein engagierter Träger und eine innovative Stadt was Gemeinsames auf den Weg bringen, könne etwas Großartiges entstehen, sagte Simone Götz, Geschäftsbereichsleiterin Soziales im Landratsamt Ostalbkreis. Beschäftigung sei ein wichtiger Baustein der Wertschätzung. Auch Oberbürgermeister Richard Arnold freute sich über den Baufortschritt: „Weil alle immer an einem Strang gezogen haben, entsteht hier etwas Gutes“. Gleichzeitig dankte er den Vertretern der Industrie, die durch ihre Arbeitsaufträge Beschäftigung ermöglichten.
„Die Werkstätten der Stiftung Haus Lindenhof verstehen sich als moderne Dienstleister, sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für die regionale Wirtschaft“, sagte Hermann Staiber, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof. „Uns ist wichtig, dass wir Menschen mit Behinderung gleichberechtigt in die Arbeitsprozesse einbeziehen und ihnen vielfältige Tätigkeiten an unterschiedlichen Arbeitsplätzen bieten“, so Staiber weiter. Der Verbund Arbeit entwickelt in der PRODI-Werkstatt inklusive und innovative Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit psychischer Erkrankung und Sinnesbehinderung. Die Einbindung der Einrichtungen in den jeweiligen Sozialraum ist der Stiftung dabei ein besonderes Anliegen.
„Wir sind froh und stolz als Stiftung Haus Lindenhof dieses wichtige Projekt in Bargau realisieren zu dürfen. Uns war es sehr wichtig, bei der Bauweise auf Nachhaltigkeit zu achten, indem wir so wenig wie möglich Beton und so viel wie möglich Holz verwenden“, legte der Vorstand weiter dar. Die Gebäudeisolierung erfolgt entsprechend KfW 55, es wird eine Dachbegrünung angebracht und Photovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen installiert.
Die neue Werkstatt besteht aus einem eingeschossigen Gebäude mit einer Nettogrundrissfläche von ca. 2.700 m² und umfasst die eigentliche Werkstattproduktion sowie Lager, Nebenräumen, Büros und Speisesaal mit Verteilerküche. Das Vorhaben wird durch den KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg) aus Mitteln der Ausgleichsabgabe mit einem Zuschuss von einer knappen Million (981.371,00 Euro) gefördert.
Architekt Thomas Müller prognostizierte, dass das Gebäude im Spätsommer eröffnet wird. In den letzten Monaten wurde der Baufortschritt von massiv gestiegenen Materialkosten, Lieferproblemen und Krankheitsausfällen vor große Herausforderungen gestellt. Dies machte auch die eine oder andere Umplanung erforderlich.