50 Jahre Stiftung Haus Lindenhof
Festakt mit Grundsteinlegung für die Franziskus Kapelle
Feiert man Geburtstag, lädt man Freunde und Familie, Wegbegleiter und Bekannte ein. Coronabedingt fiel die Geburtstagsfeier der Stiftung Haus Lindenhof zum 50-jährigen Bestehen am 10. Oktober 2021 kleiner aus als ursprünglich geplant. Dennoch: bei herrlichem Wetter kamen rund 100 Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft – vor allem aber auch Bewohner/-innen, Beschäftigte und Mitarbeitende der Stiftung Haus Lindenhof zum Festakt auf dem Lindenhof-Gelände in Bettringen zusammen.
Eine besondere Freude: Bischof Dr. Gebhard Fürst nahm sich Zeit, um das Fest mit allen Anwesenden zu feiern. Darunter waren beispielsweise Stiftungsratsvorsitzender Thomas Halder, Landrat Dr. Joachim Bläse, die Bettringer Pfarrer Tobias Freff und Daniel Psenner, die Heilig-Geist-Schwestern sowie die beiden Schirmherren der geplanten Franziskus Kapelle Oberbürgermeister Richard Arnold und Dekan Robert Kloker.
„Lebenszeichen“ als bunte Jubiläumsstelen
Als durchgängiges „Erkennungszeichen“ des Jubiläums waren sowohl beim Symposium am 6. Oktober im CongressCentrum Stadtgarten als auch beim großen Festakt die „Lebenszeichen“ zu sehen. Viele Bewohner/-innen und Mitarbeitende waren während des ganzen Jahres bereits kreativ und bemalten die Holzstelen mit bunten Farben, sodass sich eine prachtvolle Variation von künstlerischen Elementen durch die Jubiläumsfeiern zog. Jedes Lebenszeichen hatte einen Leitgedanken – etwa einen Spruch, eine Illustration oder einfach das, was gerade im Kopf der Künstler umherkreiste.
Ein solches Lebenszeichen brachte auch Bischof Fürst mit nach Bettringen. Darauf zu sehen: ein Schaf, getragen von zwei Händen vor einem Regenbogen – mit der Aufschrift „Leben in Fülle“. In Anlehnung daran stellte der Bischof seine Predigt unter die einführenden Worte des Evangeliums: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“.
Wir seien eingeladen, den Spuren Jesu zu folgen und dabei Hirte für die Menschen zu sein – selbst zum Guten Hirten zu werden. Denn: Wie wichtig lebendige Beziehungen seien, zeigte sich während der Corona-Pandemie in besonderer Weise, erläuterte Fürst. „Sie alle in der Stiftung Haus Lindenhof tragen zur Lebensqualität der Menschen mit Unterstützungsbedarf bei. Die Stiftung selbst ist in der Spur Jesu ein Guter Hirte – ein Ort, wo Menschen leben dürfen, behütet werden, getragen und beschützt werden. Ein Ort, an dem sie Lebensqualität erhalten“, so der Bischof weiter.
Musikalisch umrahmt durch den Chor „ConTakte“ aus der Seelsorgeeinheit Unterm Bernhardus wurde auch die Vielfalt und Internationalität der Stiftung etwa durch Gesänge aus Tansania deutlich.
Grundsteinlegung mit rockigen Klängen
Der zweite Höhepunkt des Festaktes im Anschluss an den Gottesdienst war die Grundsteinlegung der neuen Franziskus Kapelle am Haus Michael. Um den Menschen mit Behinderung einen barrierefreien und leicht zugänglichen Ort der Besinnung, des Glaubens und der Gemeinschaft zu schaffen, soll in der Nähe der drei Wohnhäuser auf dem Gelände in Bettringen die neue Kapelle entstehen. Hierzu segnete Bischof Dr. Gebhard Fürst den Grundstein. Darin enthalten: eine Zeitkapsel mit einigen Dokumenten der Stiftung, einem Euro und der Urkunde auf der die Schirmherren der Franziskus Kapelle, beide Vorstände der Stiftung sowie zwei Heimbeirätinnen unterschrieben. Wie bunt die Stiftung ist, machte die inklusive Rockband „Staubstumm“ deutlich – sie begleiteten die Grundsteinlegung mit rockigen Klängen. Um möglichst viele Bewohner/-innen und Mitarbeitende der Stiftung am Gottesdienst und der Grundsteinlegung teilhabenzulassen, wurde die Feier digital in alle Häuser übertragen.
„Wir sind unterwegs zum Leben in Fülle. Keiner kann es selber für sich machen. Wir brauchen einander mehr oder weniger. Leben in Fülle ist da gegenwärtig, wo wir spüren: Gott ist mitten unter uns“, so brachte es Bischof Gebhard auf den Punkt. Im Anschluss an den Festakt besuchte Bischof Dr. Gebhard Fürst die Bewohner/-innen des Pflegeheims Spital zum Heiligen Geist in Schwäbisch Gmünd.
Gestärkt durch Gottes Segen kann es nun für die Stiftung Haus Lindenhof in die nächsten 50 Jahre gehen.