Willkommen auf unserer Jubiläumsseite
50 Jahre Stiftung Haus Lindenhof
Was heißt für dich selbst.bestimmt.leben? Das Stiftungsjubiläum gibt uns einen guten Anlass, auch einmal zu (hinter-) fragen, was unser Claim „selbst.bestimmt.leben“ für andere Menschen bedeutet. Personen, die der Stiftung nahestehen, prominente Personen aus Politik, Gesellschaft und Kirche, aber auch unsere Bewohner:innen und Mitarbeitende geben uns darüber Auskunft.
Thomas Halder
StiftungsratsvorsitzenderHeiner Lauterbach
SchauspielerManne Lucha
Minister für Soziales und IntegrationPater Anselm Grün OSB
Dr. Joachim Bläse
Landrat des OstalbkreisesBischof Dr. Gebhard Fürst
Diözese Rottenburg-StuttgartGertrud Dörr
Bewohnerin im Kardinal Kasper Haus WäschenbeurenLea Blessing
Heilerziehungspflegerin im Haus MichaelAnne Gräfin Adelmann
Unterstützerin im Raum Abtsgmünd-EllwangenNotker Wolf OSB
Abtprimas em.Prof. Dr. Wolfgang Wasel
Vorstand der Stiftung Haus LindenhofLeonie Schloz
Pflegefachkraft im Kardinal Kasper HausErnst Mantel
KomikerSibylle Fischer
Betreuungsassistentin im Bereich Sozialer Dienst im Kardinal Kasper HausEdgar Wolff
Landrat des Kreises GöppingenMichael Rembold
Bürgermeister der Gemeinde WaldstettenDaniel Psenner
Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Unterm BernhardusDaniel Fischer
Bewohner im Bischof Sproll Haus und Beschäftigter auf dem Oberen HaldenhofRichard Arnold
Oberbürgermeister der Stadt Schwäbisch GmündPeter Polta
Landrat des Kreises HeidenheimValentina Redikop
Hauswirtschaftliche Mitarbeiterin im Kardinal Kasper HausTobias Freff
Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Unterm BernhardusSandra Sanwald
Integrationsbeauftragte der Stadt Schwäbisch GmündHans Herdeg
Bewohner im Kardinal Kasper Haus WäschenbeurenChristian Lange, MdB
Parlamentarischer StaatssekretärBrigitte Scherer
Seelsorgerin in der Stiftung Haus LindenhofHermann Staiber
Vorstand der Stiftung Haus LindenhofJanina Leide
Mitarbeiterin in einer WG für Menschen mit BehinderungImpressionen vom Festakt am 10. Oktober 2021 mit Bischof Dr. Gebhard Fürst
Eindrücke vom Symposium "Menschlichkeit-Kompetenz-Zukunft" am 6. Oktober 2021
Gründung und Paradigmenwechsel
Unterstützung und Widerstand
Im Land Baden-Württemberg wurde 1968 ein Bedarf von rund 2500 Heimplätzen für geistigbehinderte Menschen festgestellt. Deshalb wurde ein neuer Standort für eine Großeinrichtung gesucht. In der großen Spendenaktion „Wir schaffen Hoffnung“ sammelte das Katholische Sonntagsblatt 400.000 DM. Auch regional gab es eine sehr große Spendenbereitschaft.
Sparpolitik und Paradigmenwechsel
Die Psychiatrie-Enquete 1975 und die Änderung des Art. 3 des Grundgesetzes 1994 läuteten einen Paradigmenwechsel ein, der durch das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 besiegelt wird und der Stiftung Rückenwind für ihre Ziele gibt.
„Abbau oder Umbau des Sozialstaats?“ Die Sparpolitik der 80er und 90er Jahre belastete die Arbeit der Stiftung schwer. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen veränderten sich tiefgreifend. Ziele waren Wirtschaftlichkeit und Vergleichbarkeit der Leistungen.
Dezentralisierung – vom Lindenhof in die Region
Kleine Einrichtungen statt großer „Anstalt“
Auf gute Nachbarschaft! Nachdem das Konzept „Anstalt“ aufgegeben wurde, entstanden dezentral kleinere Wohnhäuser in Ellwangen, Heubach und Schwäbisch Gmünd. Bereits 1985 gab es dazu erste Planungen. Nach der Zukunftswerkstatt im Jahr 2000 entstanden viele kleine Wohngemeinschaften und neue Wohnformen.
Mittendrin zwischen „Rathaus und Kirche“
Mit dem 1990 hinzugekommenen Bereich der Altenhilfe wird die Stiftung zum Dienstleister in der Region, im Ostalbkreis sowie den Kreisen Heidenheim und Göppingen. Das Konzept der Stiftung im Bereich Wohnen und Pflege im Alter: kleine dezentrale Pflegeeinrichtungen, mittendrin zwischen „Rathaus und Kirche“.
Gleichzeitig entstanden dezentrale Schulstandorte: Außenklassen der Martinus Schule, dezentrale Werkstattangebote, Arbeitsgruppen bei ZF- Lenksysteme/Robert Bosch Automotive Steering GmbH und Weleda sowie Schulcafeterien, …
Aufbruch ins Abenteuer „Markt“
Abschied vom Selbstkostendeckungsprinzip
Mit dem Abschied vom Selbstkostendeckungsprinzip verließ die Stiftung den sicheren Hafen der öffentlichen Finanzierung und begab sich „in die raue See“ der Marktwirtschaft – im sozialen Bereich entstand allerdings ein sehr stark reglementierter Markt.
Aufbruch ins Abenteuer Markt
Die Stiftung entwickelte sich im Wettbewerb um Kunden, Arbeitskräfte, Aufmerksamkeit und Spenden zunehmend zu einem selbstbewussten Unternehmen. Gerade in Zeiten der Mittelkürzungen ist es wichtig, Leistungen qualitativ und quantitativ genau zu beschreiben. Doch Zuwendung lässt sich nur schwer in abrechenbare Leistungspakete packen. An den Bedürfnissen der Menschen orientiert, entstehen seither vielfältige neue Angebote und Dienstleistungen.
Miteinander mittendrin
Am Leben der Gemeinde teilhaben
Nachdem die Stiftung an vielen Orten in der Region mit vielfältigen größeren und kleineren Einrichtungen und Dienstleistungen angekommen war, öffnete sie ihre Einrichtungen. Die Menschen, die sich ihr anvertrauen, sollen teilhaben können am Leben der bürgerlichen und kirchlichen Gemeinden. Einen besonderen Dienst leisten dabei die über 1000 Ehrenamtlichen. Sie bereichern den Alltag, bringen Leben ins Haus und schaffen so Teilhabe am gesellschaftlichen Leben des Stadtteils oder der Gemeinde.
Mittendrin statt außen vor!
In Göppingen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen startete die Stiftung in enger Kooperation mit den Städten Inklusionsprojekte. Menschen mit Behinderung wollen nicht nur Empfänger von Unterstützungsleistungen sein. Die Stiftung unterstützt sie dabei, sich auch selbst aktiv im Gemeinwesen einzubringen, denn zur Teilhabe gehört auch Teilgabe.
Mitgestalter im Sozialraum
Sorgende und solidarische Gemeinschaften
Auf dem Weg in den Sozialraum entwickelte sich die Stiftung immer mehr, von einer Institution hin zu einer sehr facettenreichen Organisation mit vielfältigsten Angeboten. Heute beteiligt sie sich aktiv an der Gestaltung eines solidarischen Miteinanders in Wohnquartieren von Stadtteilen und Gemeinden. So entstehen neue Vernetzungen und Kooperationen mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung sowie alten und pflegebedürftigen Menschen möglichst viel Teilhabe und Selbstbestimmung zu ermöglichen.
Die Stiftung wird mit agilen Teams auch in Zukunft neue Wege gehen, um noch flexibler in Netzwerken gemeinsam mit
anderen Partnern, die Lebensbedingungen aller Menschen in den Sozialräumen zu verbessern. Das Miteinander
von Ehren- und Hauptamt stärkt die Selbsthilfekräfte in den Quartieren, so entstehen neue Angebote, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen.
Ein Blick ins Fotoalbum der letzten 50 Jahre
Ihre Geburtstagsspende für unsere Franziskus Kapelle!
Zum runden Geburtstag der Stiftung haben die Menschen mit Behinderung einen großen Wunsch: eine Kapelle, die gut und barrierefrei erreichbar ist.
In Bettringen leben seit Jahrzehnten viele Menschen mit Behinderung mit einem Provisorium
für den Sonntagsgottesdienst. Im Speisesaal des Dienstleistungszentrums ist die kleine Franziskus Kapelle eingerichtet. Jedes Wochenende wird der Speisesaal umgestuhlt und ein mobiler Altar mit Ambo aufgebaut, damit der Gottesdienst stattfinden kann, den aktuell zwischen 30 und 80 Bewohner/-innen der Häuser Gabriel, Michael und Raphael besuchen. Hierfür müssen sie etwa 100 Höhenmeter auf dem Weg zum Speisesaal überwinden. Dies wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Inzwischen sind mehr als 150 Bewohner/-innen des Lindenhofs gehbehindert oder sitzen im Rollstuhl.
Menschen mit Behinderung sind überwiegend sehr stark in ihrem Glauben verwurzelt. Die Einbindung dieser Menschen in die Seelsorgeeinheit Unterm Bernhardus hat große Bedeutung, hier entstehen Begegnung und Inklusion, z.B. beim Jahres- oder dem Felixfest. Der gemeinschaftlich gelebte Glaube vermittelt ihnen Halt, Zuversicht und Wärme. Daher wünschen sie sich eine „richtige“ Franziskus Kapelle. Einen Ort des Glaubens, der nahe bei den Menschen und mitten im Leben ist, an dem man jeden Tag vorbeikommt – den die meisten ganz alleine aufsuchen können: zum Beten, Singen, Still werden. In der neu geplanten Franziskus Kapelle, die von den Wohnhäusern aus leicht erreichbar ist, soll dies realisiert werden.
Jetzt spenden!
Kontodaten:
Stiftung Haus Lindenhof
IBAN: DE62 6145 0050 1000 2748 97
Stichwort: Geburtstagsspende Franziskus Kapelle
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