Eine Keimzelle der Teilhabe für Ellwangen

Christophorus Werkstatt feiert 50-jähriges Jubiläum

Als der Ostalbkreis vor 50 Jahren auf die Suche nach einem Standort für Arbeitsangebote für Menschen mit Behinderung ging, war noch nicht abzusehen, wie beispielhaft sich die Christophorus Werkstatt in Ellwangen und Umgebung etablieren würde. Nun feierten die 42 Mitarbeiter:innen und knapp 160 Menschen mit Behinderung das 50-jährige Bestehen der Christophorus Werkstatt. Dort und im Förder- und Betreuungsbereich finden sie einen sinnstiftenden Ort der Teilhabe am Arbeitsleben.
Bereits 1972 wurde erhoben, dass der Bedarf an Arbeitsförderung und -Begleitung für Menschen mit Behinderung im Raum Ellwangen groß war und man dem gesetzlichen Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsmarkt nicht gerecht wurde. Die Stiftung Haus Lindenhof, damals noch als Haus Lindenhof gGmbH bestehend, wurde daraufhin als Träger der Werkstatt favorisiert. 1974 folgte die Eröffnung mit 23 Beschäftigten. Prof. Dr. Wolfgang Wasel, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof, betonte in seiner Ansprache, dass Werkstätten Orte der Produktion, der Rehabilitation und der Bildung seien und damit einen fundamentalen Teilhabe-Charakter auf dem Arbeitsmarkt beschreiben: „Hier werden Knowhow und Talente gefördert. Hier werden Chancen gesehen und ergriffen, sodass Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Unterstützungssituationen am Arbeitsleben teilhaben können“, so Wasel. Über die vielen Jahre entstanden in Ellwangen nicht nur Arbeitsplätze in der Werkstatt oder im Förder- und Betreuungsbereich. Auch betriebsintegrierte Arbeitsplätze in Betrieben rund um Ellwangen beschreiben, dass der inklusive Arbeitsmarkt gelebt wird. „Aus der Werkstatt heraus entstand eine Keimzelle der Teilhabe für Ellwangen. Den Sozialraum mitzugestalten und ihn zu beleben, ist für uns ein Ausdruck davon, Ellwangen mitzugestalten“, sagte der Vorstand.
Auch Ellwangens Bürgermeister Volker Grab hob hervor, dass die Menschen mit Behinderung in Ellwangen dazu gehörten: „Ihr seid Teil unserer Stadt und wir sind stolz darauf, dass Ellwangen durch euch so bunt ist“, so Grab. Ohne Inklusion von Menschen mit Handicap würde die Gemeinschaft in Ellwangen ein ganzes Stück ärmer, schloss der Bürgermeister ab.
Als Werkstattrat betonte René Hafner, dass die Arbeit Spaß mache und man hier viel erleben könne. Musikalisch wurde der Festakt von „smiling people“ untermalt. Das Nachmittagsprogramm bot Gelegenheit, die Werkstatt näher kennenzulernen.