„Ein Schritt in die Selbstständigkeit“
Gründung einer neuen Inklusiven WG in Bettringen
Inklusion zu ermöglichen und zu leben – dieses Ziel realisiert die Stiftung Haus Lindenhof nun in einer neuen Inklusiven Wohngemeinschaft in Schwäbisch Gmünd-Bettringen. Charakterstärken zu fördern und einander zu helfen – dies ist das Hauptanliegen des WG-Lebens. Pädagogische Fachkräfte der Stiftung Haus Lindenhof sind dabei Ansprechpartner für alle Mieter/-innen und zuständig für die Organisation rund um den WG-Alltag. Frank Eißmann, Hannah Mack und Inola Schröder kümmern sich derzeit konkret um die WG-Gründung und die künftige Betreuung der Bewohner/-innen.
Bereits seit 2011 besteht in Schwäbisch Gmünd eine Inklusive Wohngemeinschaft in der Remsstraße. Eine weitere Wohnmöglichkeit, gleichberechtigt in der Gesellschaft zu leben, wird nun konkret: Im Winter 2020 werden Menschen mit und ohne Behinderung Gelegenheit dazu haben. „Für die Menschen mit Behinderung bedeutet der Einzug in eine Inklusive WG einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit“, erzählt Frank Eißmann. Für die Personen sei es wichtig, sich unabhängig vom Elternhaus weiterentwickeln und ein eigenes Leben führen zu können, um somit noch mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu erfahren.
In einem großen Einfamilienhaus in Oberbettringen wird die neue Inklusive WG verwirklicht. Nahe an der Pädagogische Hochschule gelegen, ist das Haus mit einer großzügigen Küche, zwei Bädern und diversen Gemeinschaftsräumen, ebenso mit einem weitläufigen Garten und einer großen Terrasse mit viel Platz ausgestattet, um gemeinschaftliches Leben unter dem Aspekt der Inklusion zu erfahren. Jede/-r Bewohner/-in hat dabei ein eigenes Zimmer. Für jede/-n Bewohner/-in gibt es ausreichend Rückzugsorte, aber auch tolle Gelegenheiten, sich zusammenzusetzen und gemeinsame Spieleabende oder Kochrunden zu veranstalten.
Martin Hilbig wohnt in der bereits bestehenden Inklusiven WG und erzählt: „Es lebt sich dort cool, wir kochen und leben zusammen.“ Der junge Mann arbeitet in der Schreinerei der Vinzenz von Paul-Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof und fühlt sich wohl in seiner Umgebung. Das Miteinander in der WG gefällt ihm: „Wir leben wie in einer normalen WG, jeder muss mal putzen, es gibt auch mal Streitereien, aber eben auch schöne Abende zusammen“, so der WG-Bewohner. Inola Schröder beschreibt: „Die Inklusive WG lebt davon, dass sich die Bewohner/-innen gegenseitig unterstützen und somit ein ganz normales WG-Leben führen können. So einfach gelingt Inklusion.“ Bisher lebten diesem Haus Bewohner/-innen einer stationären WG, die mittlerweile in das neugebaute Wohnhaus In der Vorstadt umgezogen sind.
Durch die Übernahme von kleineren Betreuungsleistungen wie Anleiten bei Haushaltstätigkeiten oder Begleitung beim Einkaufen, können sich Menschen ohne Behinderung eine Mietminderung „erarbeiten“, erzählt Hannah Mack. Dies wäre insbesondere auch für Studierende oder Auszubildende ein Anreiz für den Einzug in die Inklusive WG. „Menschen ohne Behinderung können ihre sozialen Kompetenzen stärken, indem sie die Menschen mit Behinderung unterstützen.“ Das Inklusive Wohnen sei ein Geben und Nehmen und bringe sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, führt Mack weiter aus.
Wer Interesse hat, Teil der Inklusiven Wohngemeinschaft zu werden, kann sich an das Team der Stiftung Haus Lindenhof wenden unter 07171 8077120 oder inklusive-wg-gd@haus-lindenhof.de
Auf dem Bild v.l.: Hannah Mack, Martin Hilbig, Inola Schröder, Frank Eißmann