25 Jahre Bischof Ketteler Haus

Schöner Festakt zum Jubiläum

Seit 25 Jahren ist das Bischof Ketteler Haus in der Schwäbisch Gmünder Goethestraße „ein echtes Zuhause“ für die dort wohnenden 45 Menschen mit Behinderung, so Wohnverbundleiterin Melanie Blum. Und weiter: „Die über 70 Mitarbeitenden sorgen mit großen Engagement dafür, dass das Haus lebendig bleibt.“ Das Haus trage einen großen Namen, darauf wies Prof. Dr. Wolfgang Wasel, Vorstand der Stiftung Haus Lindenhof, hin. Bischof Ketteler sei einer der sehr großen Sozialreformer und Mitbegründer der katholischen Soziallehre gewesen. So könne man im weitesten Sinn sagen, „er ist einer der Gründerväter des modernen Sozialstaates“. Die 25 Jahre seien auch nur ein Teil der Geschichte dieses Hauses. 1953 von der katholischen Kirchengemeinde als Lehrlingswohnheim mit 80 Plätzen eröffnet, dann Förderschule für jugendliche Spätaussiedler und kurz vor der Übernahme durch die Stiftung Haus Lindenhof 1998/99 Unterkunft für bosnische Flüchtlinge. „Das Haus hat nicht nur viele Menschen durch das Leben begleitet, es war immer auch ein Ort, in dem Menschen aus verschiedensten Nationen und mit verschiedenen Zielen eine Zukunft gefunden haben“, so Wasel. Ganz dem Namensgeber des Hauses entsprechend, sei es immer darum gegangen, Menschen in verschiedenen sozialen Lagen zu begleiten. „Wenn wir die Anliegen von Bischof Kettler in die heutige Zeit übersetzen, stellt sich die Frage: Wie Teilhabe gelingen kann?“, Wasel weiter. Dafür brauche es die Mitarbeitenden, die Menschen mit Behinderung begleiten und eine Stadtgesellschaft, die ihnen Raum gibt zum Leben. „Die Mitarbeiter:innen tragen maßgeblich dazu bei, das der Weg der Teilhabe in unser Stadt verwirklicht wird“, sagte Hans-Peter Reuter, Leiter des Amtes für Soziales und Familie in seinem Grußwort. Er hob die gute Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und der Stadtverwaltung hervor, viele gemeinsame Projekte habe man ins Leben gerufen, die das Bewusstsein für Inklusion in der gesamten Stadtgemeinschaft stärken. „Gemeinsam können wir viel bewegen und Teilhabe in unserer Stadt vorantreiben“, so Reuter. Mit dem Leitgedanken „selbst. bestimmt. leben.“ habe die Stiftung bereits vor langem den Werte- und Strukturwandel in der heutigen Behindertenhilfe begonnen, stellte Simone Götz, Geschäftsbereichsleiterin Eingliederungshilfe des Ostalbkreises, in ihrem Grußwort fest. „So gehört das Bischof Ketteler Haus zu einem der ersten Vorzeigehäuser der Inklusion mitten in der Gesellschaft.“ Sie wies darauf hin, dass die Behindertenhilfe in den vergangenen Jahren eine ihrer größten Reformen erlebt. Das Bischof Ketteler Haus sei im Sozialraum in Schwäbisch Gmünd „wunderbar integriert“ und es bestünden lange gewachsene Verbindungen zur Stadt Schwäbisch Gmünd. Die Heimbeirätinnen Lydia Zielke und Iris Hartung drückten ihre Dankbarkeit in Wort und Bild aus. Stimmungsvoll musikalisch begleitet wurde die Feierstunde vom Gitarristen Stephan Körner von der Musikschule Fellbach.