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Fortbildung in systemischer Beratung erfolgreich abgeschlossen
13 Mitarbeitende aus den Beratungsstellen der Stiftung Haus Lindenhof sowie aus dem Haus Kamillus in Ellwangen (Wohnhaus für Menschen mit Behinderung) machten sich Ende 2021 auf den Weg und nahmen an einer einjährigen internen Schulung zum Thema „Systemische Basiskompetenz für Fachkräfte in den BADs“ teil. Für Dozentin Susanne Zettl-Röhrer aus Göppingen ging es darum, den Teilnehmenden in mehreren Workshops eine „Systemische Grundhaltung“ und Beratungskompetenz zu vermitteln. In vier Peergroups konnten die 13 Teilnehmer/-innen zwischen den einzelnen Workshops das Gelernte vertiefen. Nun, Mitte September 2022, präsentierten diese vier Gruppen im Rahmen einer Abschlussveranstaltung ihre Ergebnisse.
„Systemische Beratung – Wofür?“ Diese Frage stellte Zettel-Röhrer an den Anfang der Abschlussveranstaltung. Das „Wofür“ läge immer in der Zukunft. „Wofür schauen wir auf die Besonderheiten und Ressourcen einer Person?“, fragte sie. Es gehe in der systemischen Beratung um eine Veränderung zum Besseren und darum, das Individuum als einen Teil eines Systems zu erkennen und als „Experten in eigener Sache“.
Die erste Gruppe setzte sich mit den Grundhaltungen in der systemischen Beratung auseinander. Danach gibt es kein richtig oder falsch, gut oder böse, schuldig oder unschuldig. Es gehe darum, den Menschen unvoreingenommen zu begegnen, ihn in seiner Geschichte und in seinem Umfeld zu sehen, sein Verhalten zu hinterfragen und erklärbar zu machen (Handeln hat immer einen Grund) und vor allem auch darum, ihn zu bestärken.
Mit den Methoden der systemischen Beratung befasste sich die zweite Gruppe und stellte zwei davon exemplarisch ausführlicher vor, das Reframing, einem kreativen Umdeuten. Dabei geht es darum, eine Situation in einen anderen Rahmen zu stellen um sie so neu und anders wahrzunehmen. Im zweiten Methodenbeispiel ging es um die Skalierungsfragen, die helfen, einen Maßstab und damit ein Bild für Begriffe wie Angst, Freude, Distanz oder Aufgeregtheit zu entwickeln.
Für Mitarbeiterteams hilfreich und ein wichtiges Werkzeug in der systemischen Beratung ist die Methode der Kollegialen Beratung, sie wurde von der vierten Gruppe vorgestellt. Sie erfolgt in klar definierten Rollen, wie Themensteller, Moderator oder Berater und in sechs aufeinanderfolgenden Phasen: Casting, Spontanerzählung, Methodenwahl, Beratung und Abschluss.
Frei nach Shakespeare, „systemisch oder nicht systemisch, dass ist hier die Frage“ befasste sich eine vierte Gruppe mit der Art der Fragestellung in systemischen Beratungssituationen. In einem Rollenspiel in drei Akten demonstrierten sie exemplarisch die Wirkung von systemischen Fragen in Beratungsgesprächen.
Anschließend erhielten alle Teilnehmenden ihr Abschlusszertifikat. „Nutzt eure in diesem Jahr entstandenen Netzwerke und eure Zusammenarbeit“, gab ihnen Zettl-Röhrer abschließend als Ratschlag mit auf den Weg.
Auf dem Foto (v.l.): hinten Nicole Wensing und Anna Dürr, Marion Eichert-Beigelbeck; davor: Desiree Frati, Inola Schröder, Stefanie Nitschke, Franziska Sturm, Tatiana Schildhauer und Susanne Zettl-Röhrer, vorne: Marco Sabato und Peter Müller. Es fehlt: Vera Nittel.